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„Die Grünen Engel“ im bayernhafen Nürnberg nutzen die Hafeninfrastruktur und transportieren ihre Wertstoffe auf langen Strecken per Schiff und Bahn, im Vor- und Nachlauf per LKW. Die bayernhafen Gruppe geht die Flächen-Anforderungen des Unternehmens flexibel mit.
Was jede Reederei am liebsten mag, sind paarige Verkehre: die einen Güter hin, mit anderen Gütern wieder zurück. Und so lieferte die B. Dettmer Reederei, eine der größten Binnenschiffsreedereien Deutschlands mit Sitz in Bremen, Anfang der 90er Jahre Kohle aus Rotterdam und Duisburg nach Nürnberg und nahm Industrie- und Gewerbeabfälle wieder mit zurück. Daraus entstand die Geschäftsidee, Entsorgungswege zu managen – die Geburtsstunde der Durmin Entsorgung & Logistik GmbH. Im Namen „Durmin“ stecken die beiden Gesellschafter B. Dettmer Reederei und remineral Rohstoffverwertung & Entsorgung GmbH & Co. KG.
Durmin startet 1993 mit einem einzigen Mitarbeiter, einem Auto und einem Handy. Von Stunde null an dabei ist Geschäftsführer Johannes Gritz: „Mit Strecken-Dispogeschäft haben wir begonnen. Dann entstand das Ziel, Abfälle anfallnah zu verwerten. Dafür brauchten wir eine Anlage in Bayern.“ 1995 mietet das Unternehmen eine Fläche im bayernhafen Nürnberg an und nimmt 1997 nach gut einjähriger Bauzeit seine neue Anlage zur Aufbereitung von mineralischen Abfällen, Bauschutt und Schlacken aus der Müllverbrennungsanlage Nürnberg in Betrieb. Seitdem heißt der Standort „Aufbereitungszentrum Nürnberg“ ABZ.
Qualifiziert wachsen
Anfang 2000 startet die nächste Entwicklungsstufe – Johannes Gritz beschreibt es so: „Nur Mineralik war uns zu dünn, wir wollten weiter diversifizieren. Wir hatten ja die Entwicklungsmöglichkeiten an unserem Standort im Hafen, kannten aber bestimmte Abfallbereiche noch nicht. Daher haben wir professionelle Partner mit dazu genommen und mit ihnen je Entsorgungsbereich neue Gesellschaften gegründet.“ So entsteht noch im selben Jahr gleich nebenan eine Anlage für die Entsorgung konventionellen Gewerbemülls. 2002 kommt eine Papiersortier- und -recyclinganlage hinzu, 2003 wird eine Altholz-Recyclinganlage errichtet. Und seit 2004 werden Aschen, Rauchgas-Rückstände und Filterstäube zu Versatzbaustoffen konditioniert, die untertägig in Salzbergwerken eingesetzt werden, um Hohlräume gegen nachdrückendes Material zu sichern.
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz und die TA Siedlungsabfall verbieten ab 2005 das Deponieren unbehandelter Abfälle; diese müssen jetzt entweder verbrannt oder aufbereitet werden. In der Folge entsteht im ABZ im bayernhafen Nürnberg eine neue Gewerbeabfallsortieranlage, die sogenannte Monochargen hervorbringt – also z.B. Kunststoffe, Holz, Metalle und weitere Wertstoffe, die dann sortenrein wieder verwertet werden. 2011 kommt auf Erweiterungsflächen eine neue Bauschutt- und Schotteraufbereitungsanlage hinzu, und 2014 schließlich wird die Schlackenanlage nach neuestem Stand der Technik modernisiert. „Unser Standort ist kontinuierlich gewachsen“, sagt Johannes Gritz, „und bayernhafen als Grundstückseigentümer ist jeden unserer Schritte konstruktiv mitgegangen. Wir nutzen die Hafeninfrastruktur und transportieren unsere Wertstoffe auf langen Strecken per Schiff und Bahn, im Vor- und Nachlauf per LKW.“
Die Grünen Engel
Sechs unabhängige Unternehmen der Entsorgungsbranche* an einem Standort – lassen die sich unter einem Dach vermarkten? „Wir haben uns diese Frage gestellt und eine klare Antwort gegeben“, sagt Johannes Gritz, „seit 2012 sind wir Die Grünen Engel. So treten wir in all unseren Märkten auf. Das schafft Identität nach innen, ist ein klarer Absender nach außen und ein Qualitätsversprechen. Die Grünen Engel sind ein Gemeinschaftswerk all unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
„Kontinuierlich investieren“
„Wenn Gesellschafter, Management und Mitarbeiter über so viele Jahre motiviert mitziehen, kommt auch der Erfolg“, sagt Johannes Gritz, “Dettmer Reederei und remineral sind bis heute unsere Hauptgesellschafter, sie haben jeden Entwicklungsschritt positiv begleitet und kontinuierlich investiert. Dadurch war immer Luft für unsere Expansion. Zwischen Management und Gesellschaftern besteht ein Vertrauensverhältnis, das überträgt sich natürlich auch auf die Mitarbeiter.“ Die Grünen Engel sind im bayernhafen Nürnberg mittlerweile in der sechsten Expansionsstufe, auf einer Gesamtfläche von 13 ha. Der nächste Entwicklungsschritt kommt bestimmt.